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Die Fruchtbarkeit der Zuchtstute

Einfluss der Fütterung 

Welche Rolle spielt die Körperkondition der Stute? Welchen Effekt haben die Energie – und Eiweißversorgung? Welche Vitamine und Mineralstoffe sind unerlässlich? 

Für die Fruchtbarkeit von Zuchtstuten spielt, neben optimalen Haltungsbedingungen, die ausgewogene Fütterung eine entscheidende Rolle. Die Fortpflanzung ist eine „Luxus“ – Funktion des Körpers. Sind die Bedürfnisse zur Aufrechterhaltung der Lebensfunktionen nicht gedeckt, wird es zu Problemen bei der Fruchtbarkeit kommen. 
Fütterungsfehlern machen sich demnach immer als erstes bei der Fruchtbarkeit bemerkbar, welche gleichzeitig auch als letztes von einer Korrektur dieser Fehler profitiert. Es sollte somit immer früh genug mit einer hochwertigen und bedarfsgerechten Fütterung begonnen werden, so dass die Stute sich zum Zeitpunkt der Bedeckung in einer optimalen körperlichen Verfassung befindet. Eine ausgewogene Ernährung mit den richtigen Mengen an Eiweiß und Energie, sowie Vitaminen und Spurenelementen ist hierfür unumgänglich und trägt zu einer reibungslosen Befruchtung, sowie anschließender Trächtigkeit und Geburt bei.

ENERGIEZUFUHR UND KÖRPERKONDITION 

Die Körperkondition (auch Body Condition Score, kurz BCS) ist ein guter Indikator für die Gesundheit und damit auch die Fruchtbarkeit von Pferden. Übergewicht kann ebenso wie Untergewicht zu Zyklus- und Furchtbarkeitsstörungen führen.

Es gibt generell zwei Systeme für die Bewertung der Körperkondition:
  • System von Caroll und Huntington mit einer Skala von 0 bis 5 (eher in Frankreich verwendet)
  • System von Henneke mit einer Skala von 1 bis 9 (eher in Deutschland und im englischsprachigen Raum verwendet) 
Beide Methoden beruhen darauf, Fettdepots durch das Abtasten und die visuelle Beurteilung an festgelegten Körperstellen zu bewerten. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die beste Fruchtbarkeit bei Stuten mit einer Körperkondition zwischen 3 und 4 (Caroll und Huntington) bzw. zwischen 5 und 7 (Henneke) erreicht wird. Die Merkmale, die sich auf Konditionswerte von 3 und 4 beziehen, sind in Bild "Merkmale der erwünschten Körperkonditionswerte" beschrieben.
Normalerweise findet der Eisprung zwischen dem 5. und 7. Tag des 21-tägigen Zyklus statt. Wenn Stuten jedoch zu dick oder zu dünn sind, kann der Zyklusverlauf gestört sein. In diesen beiden Extremfällen können die Fruchtbarkeitsprobleme auf eine Störung der Insulinausschüttung zurückgeführt werden, die bei untergewichtigen Stuten zu gering und bei übergewichtigen Stuten zu hoch sein kann. Beides kann die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen.

Wissenswertes Insulin 

Insulin ist ein Hormon aus der Bauchspeicheldrüse, das den Blutzuckerspiegel reguliert und die Zellen, die Sexualhormone im Gehirn und in den Eierstöcken produzieren, direkt stimuliert. Bei übergewichtigen Tieren ist die Insulinausschüttung oft zu hoch, bei untergewichtigen Tieren zu niedrig. Übergewichtige Tiere können durch eine erhöhte Ausschüttung von Insulin, z.B. durch eine sehr getreidelastige Ration mit hohem Stärkegehalt, unter einer übermäßigen Androgenproduktion in den Eierstöcken leiden. Die Folge können Störungen des korrekten Zyklus und Hemmung des Eisprungs sein. Bei untergewichtigen Stuten, die z.B. durch eine getreidearme Fütterung eine sehr eingeschränkte Insulinsekretion haben, kann die Folge ein zu niedriger Sexualhormonspiegel sein. Niedrige Spiegel von z.B. Leptin behindern ebenfalls den Ablauf des Zyklus und den Eisprung.

Deswegen kann eine Umstellung der Fütterung von einer vorwiegend getreidehaltigen Energieversorgung auf den vermehrten Einsatz von Fetten und Ölen eine Reihe von Vorteilen bieten. Zum einen ermöglichen Fette die Aufrechterhaltung einer ausreichenden Körperkondition, da sie sehr energiereich sind, ohne dabei die Insulinausschüttung zu stark zu stimulieren. Zum anderen können Fette und Öle mit vielen essentiellen Fettsäuren, insbesondere Omega-3-Fettsäuren, zu einer guten Fruchtbarkeit bei Stuten beitragen. Werden essentielle Fettsäuren verstoffwechselt, werden verschiedenen Verbindungen, wie z.B. Prostaglandine, synthetisiert, die eine sehr starke hormonelle Wirkung haben. 
Die Omega-3-Fettsäuren sind hier von größerer Bedeutung, weil sie im Gegensatz zu den Omega-6-Fettsäuren nur Prostaglandine erzeugen, die für den Organismus von Nutzen sind. Diese Prostaglandine ermöglichen insbesondere eine verstärkte Durchblutung der Gebärmutter und eine Vergrößerung des Gelbkörpers. Zwei Parameter, die für die Entstehung der Schwangerschaft und die Entwicklung des Fötus von grundlegender Bedeutung sind. Essentielle Fettsäuren können vom Organismus nicht selbst hergestellt werden und müssen daher über die Nahrung zugeführt werden. Da Getreide einen Überschuss an Omega-6-Fettsäuren enthält und fast ohne Omega-3-Fettsäuren auskommt, ist es wichtig, in der Ration ein für den Organismus vorteilhaftes Verhältnis von Omega-3- zu Omega-6-Fettsäuren von mindestens 1 wiederherzustellen. Zu diesem Zweck enthalten all unsere Kraftfutter große Mengen an extrudierten Leinsamen, die reich an der natürlichen Omega-3-Fettsäure Linolensäure sind. 
Und auch unser Ludgers OMEGA | ÖL weist ein positives Fettsäurenverhältnis auf, wodurch es in jeder Ration eingesetzt werden kann.

EIWEISSVERSORGUNG 

Eine proteinarme Ration hemmt die Produktion von Sexualhormonen im Gehirn. Aber auch eine Ernährung mit einem Überschuss an Protein, senkt die Fruchtbarkeit und das sogar auf verschiedenen Wegen. Dies liegt vor allem am Stickstoff, der zu 16 % in pflanzlichem Protein enthalten ist. Stickstoff kann aber auch als Nicht-Protein-Stickstoff z.B. über junges Weidegras im Frühjahr aufgenommen werden. Eine übermäßige Aufnahme von jungem Weidegras mit einem hohen Gehalt an nicht-Protein-Stickstoff kann deswegen zu einer Stickstoffüberladung führen, was dann im Frühjahr oft die Ursache von ausbleibender Rosse ist. Ein zu viel an Stickstoff muss von der Leber abgebaut werden, was diese stark belasten kann. Hierdurch wird der Abbau von Sexualhormonen behindert und ein hormonelles Ungleichgewicht entsteht.                                                                                           Außerdem können die stickstoffhaltigen Abfallstoffe (Harnstoff, Ammoniak usw.) aus den vermehrten Abbauvorgängen zu einer "Vergiftung" des Organismus führen. 
Die Abbauprodukte wie Ammoniak und seine Metaboliten sind giftig für Spermien, Eizellen und Embryonen und können den Ziliarkanal zerstören, der für den Transport der Eizellen in den Genitaltrakt notwendig ist. Ein Überschuss an Harnstoff kann den pH-Wert der Gebärmutter verändern, wodurch das Umfeld für die Einnistung eines Embryos ungünstig wird.                                           
Um einen Eiweißüberschuss oder -mangel während der Wintermonate zu vermeiden, ist es ratsam, Zuchtstuten normales Wiesenheu (zwischen 8 und 10 % Eiweiß pro kg Trockenmasse) in Verbindung mit einem Kraftfutter zu geben, das einen moderaten Anteil an hochwertigem Eiweiß enthält.
Hierfür sind zum Beispiel unser Ludgers Basic Vital oder Ludgers Basic Energy sehr gut geeignet.
 

VERSORGUNG MIT VITAMINEN UND MINERALSTOFFEN IN DER NAHRUNG

Auch ein Mangel an bestimmten Mengenelementen kann zu Fruchtbarkeitsproblemen führen. So spielt beispielsweise Phosphor eine wichtige Rolle bei der Synthese von Sexualhormonen. Ein Mangel an diesem Element kann zu Problemen beim Eisprung sowie zu längeren Zeiträumen zwischen den Rossen oder sogar zum kompletten Ausbleiben der Rosse führen. 
Außerdem muss die Fütterung genügend Spurenelemente enthalten, vor allem Kupfer, Mangan und Zink. Ein Mangel kann ebenfalls die Dauer der Zyklen verlängern, so dass der Eisprung weniger häufig stattfindet. 
Selen ist ein starkes Antioxidans, das eine wichtige Rolle für das Funktionieren des Immunsystems spielt. Das Immunsystem ist für den Schutz des Organismus und damit auch des Fortpflanzungssystems verantwortlich. Ein Rückgang der Immunität kann die Fruchtbarkeit verringern und sogar die Ursache für Fehlgeburten sein. Alle Nährstoffe, die das Immunsystem unterstützen, ermöglichen deshalb eine Verbesserung der Fruchtbarkeit der Stute. 

Auch die bedarfsdeckende Versorgung mit Vitaminen darf nicht vernachlässigt werden. Im Gegensatz zu Vitamin K und den wasserlöslichen Vitaminen der Gruppen B und C werden die fettlöslichen Vitamine A, D und E nicht von der Darmflora synthetisiert und müssen daher mit der Ration zugeführt werden. Es ist erwiesen, dass ein Mangel an Vitamin A oder E zu Fortpflanzungsstörungen führt. Als Antioxidantien spielen diese Vitamine eine wichtige Rolle bei der Stimulierung des Immunsystems und somit beim Schutz der Zellen, insbesondere der Eizellen und Spermien. Sie integrieren sich in den Lipidteil der Membranen, stabilisieren sie und schützen sie vor toxischen Komponenten wie freien Radikalen, Schwermetallen usw.. 
Darüber hinaus ist Vitamin E an der Synthese von Sexualhormonen beteiligt und ermöglicht eine Verbesserung der Durchblutung der Gebärmutter und der Dicke der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium). Vitamin A stimuliert die Rosse, ist an der Bildung von Progesteron beteiligt und erleichtert den Eisprung und die Einnistung des Embryos. Vitamin A kann direkt über die Nahrung oder über seine Vorstufe beta-Carotin zugeführt werden. 
Die Beteiligung von beta-Carotin an der Verbesserung der Fruchtbarkeit geht allerdings darüber hinaus, die Vorstufe von Vitamin A zu sein. Es ist auch ein Antioxidans, das die Zellen vor dem Angriff pro-oxidativer freier Radikale schützt und das Immunsystem stärkt. Bei der Stute dringt das mit der Nahrung aufgenommene Beta-Carotin in den Follikel ein, wo es an der Synthese von Vitamin A und Östrogenen beteiligt ist, Hormone, die zum Zeitpunkt der Rosse in großer Menge gebildet werden. Das Beta-Carotin verbessert dadurch die Qualität und die Reife der Follikel. Nach dem Eisprung sorgt es für das richtige Funktionieren des Gelbkörpers, in dem es an der Synthese von Progesteron beteiligt ist. Auf diese Weise trägt es zur Aufrechterhaltung der Trächtigkeit bei.

Beta-Carotin wirkt sich also positiv auf die Fruchtbarkeit aus. Zu den positiven Effekten zählen: 
  • mehr sichtbare Rosse 
  • eine geringere Anzahl von Eierstockzysten
  • eine höhere Trächtigkeitsrate
  • eine geringere Sterblichkeitsrate der Embryonen 
  • weniger Nachgeburtsverhalten 
Als Vorstufe von Vitamin A kann man ihm außerdem einen Teil der Vorteile zuschreiben, die mit einer Supplementierung dieses Vitamins verbunden sind, z.B. Schutz der Schleimhäute. 
Der Tagesbedarf liegt zwischen 500 mg und 1.000 mg pro Tag, je nach Art des aufgenommenen Futters. Da Gras von Natur aus reich an Betacarotin ist (ca. 250 mg/kg Trockenmasse), müssen Stuten, die ausreichend frisches Gras fressen, nur eine minimale Ergänzung erhalten. Möchte man hingegen die Bedeckung möglichst früh vornehmen, ist eine Ergänzung mit Beta-Carotin unerlässlich. Während der Wintermonate haben Stuten in der Regel keinen (oder nur sehr begrenzten) Zugang zu Gras. Sie fressen nur Heu, das viel weniger beta-Carotin enthält (ca. 25 mg/kg Trockenmasse), da es bei der Lagerung schnell abgebaut wird. 
Eine ausreichende Fütterung mit unserem Kraftfutter Ludgers Breeding Circle oder eine Vitamin- und Mineralstoffergänzung mit unseren Ludgers Oligovit Mineral Sticks oder Pellets decken den täglichen Bedarf an Vitaminen und Mineralstoffen ab.
Die Ernährung spielt also eine grundlegende Rolle für die Fruchtbarkeit der Stute. Die tägliche Ration muss den Tagesbedarf an Energie, Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen optimal decken, ohne dass es zu Überschüssen oder Mängeln kommt. 
Außerdem muss sichergestellt werden, dass die Stuten genügend Heu und Kraftfutter von einwandfreier Qualität erhalten, da das Vorhandensein von Mykotoxinen oder anderen Schadstoffen den korrekten Ablauf der Zyklen stören kann. 

Wenn man alle Möglichkeiten nutzen möchte, kann man die optimale Versorgung mit den wichtigen Nährstoffen durch die zusätzliche Gabe von Nahrungsergänzern sicherstellen , wie z.B.: 
  • Ludgers Natural E, das natürliches Vitamin E liefert, sehr wirksam und optimal dosiert ist.
  • Ludgers Carotinkomplex | Pellets, das chelatierte Spurenelemente enthält, die vom Organismus sehr leicht assimiliert und gespeichert werden können, sowie die Vitamine A und E und eine hohe Dosis Beta-Carotin, das für die charakteristische rote Farbe der Pellets in diesem Ergänzungsfuttermittel verantwortlich ist. Die tägliche Gabe von Ludgers N Carotinkomplex | Pellets deckt optimal den täglichen Bedarf der für eine gute Fruchtbarkeit unverzichtbaren Nährstoffe.


Quelle Text und Bilder: Sartilly Industries

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