DARUM VERWENDEN WIR KEINE MÜHLENNACHPRODUKTE!
Bei der Futterwahl sollte dessen Zusammensetzung stets auf qualitativ hochwertige Inhaltsstoffe überprüft werden. Wichtig sind Rohstoffe, die auf den Pferdeorganismus abgestimmt sind, ihn bestmöglich unterstützen und keine Belastung für den Körper darstellen. Die Ergebnisse sind Leistungsbereitschaft, Wohlbefinden und ein guter körperlicher Zustand des Pferdes.
Da letzterer immer im Auge des Betrachters liegt und nicht unbedingt ein geeigneter Maßstab für die Qualität eines Futters ist, kommt kein Pferdebesitzer daran vorbei sich mit den Grundzügen der Pferdefütterung auseinanderzusetzen.
Getreide durchläuft in der Nahrungsmittelindustrie viele Verarbeitungsschritte, bevor es als Mehl verwendet werden kann. Übrig bleiben so genannte Mühlennachprodukte, die sehr unterschiedliche Nährwerte aufweisen. Die Verwendung von Mühlennachprodukten bei der Produktion von Pferdefutter stellt für die Getreideindustrie eine attraktive, jedoch streitbare Möglichkeit dar, diese zu verarbeiten. Der wohl bekannteste Vertreter der Mühlennachprodukte ist die Kleie (Weizenkleie, Haferschälkleie, etc.). Kleien bestehen hauptsächlich aus Schalenanteilen und dem Restkorn, von dem bereits der Hauptanteil des Mehlkörpers (Stärke) entfernt wurde. Sie sind reich an Phosphor und Phytinsäure. Beide erschweren die Aufnahme von Mineralstoffen, wie Calcium, Magnesium und Eisen dadurch, dass sie mit den genannten Elementen schwer lösliche Chelate bilden, die nur von speziellen Phytasen (Pflanzenenzymen) spaltbar sind.
Aufgrund dieser Tatsache sollten Mühlennachprodukte keine Verwendung in der Pferdefutterherstellung finden! Selbst das Argument den Faseranteil des Futters mit Hilfe genannter Produkte zu erhöhen, kann die negativen Auswirkungen von Phosphor und Phytin nicht entschärfen - zumal der Faserbedarf immer über hochwertige sowie ausreichende Heumengen und nicht über Kleien zugeführt werden sollte!
Als letzter Gedankenanstoß sei angemerkt, dass insbesondere die Hülsenanteile von noch nicht geerntetem Getreide Schwermetalle und Pestizide speichert. Genau diese Anteile finden sich in Mühlennachprodukten wieder!